Pressebericht

Märchenhaftes Afrika in Wellesweiler
Grundschule und Kirchengemeinde
spielen in der Paul-Gerhardt-Kirche

Die Musical AG der Grundschule Wellesweiler und die evangelische Kirchengemeinde Wellesweiler präsentierten das Musical „Kwela, Kwela – ein afrikanisches Märchen mit Pfiff“ in der Paul-Gerhardt-Kirche.  
                      
„Haut die Pfanne auf den Kopf. Die Socken wascht im Suppentopf“ – richtig Sinn macht das keinen. Nicht für den verliebten Jack (Dennis Bystron), der trotz Beulen am Kopf Priscilla (Victoria Bondarenko), dem Zebramädchen mit den schärfsten Streifen Afrikas kein Stück näher kommt und auch nicht für die Schlange, die weder Topf noch Socken besitzt. Aber wenn ein Orakel spricht, pausiert der gesunde Menschen-, Pardon, Tierverstand gern mal – egal, wie sehr Tebogo, der Lärmvogel (Hannah Legrom) lästert.
 
Schon der Einstieg in das Kindermusical „Kwela, Kwela“, das gestern Morgen in der evangelischen Kirche Premiere feierte, war höchst amüsant. Und genau das blieb es auch die nächsten 70 Minuten. Mit Spaß am Spiel und Gesang begeisterte die Musical AG der Grundschule Wellesweiler unter Leitung von Alexa Mosdzianowski, stark unterstützt vom evangelischen Kinderchor. Die musikalische Leitung lag in den geübten Händen von Nino Deda. „Wir sind dem Ministerium sehr dankbar, dass es das Musikalische Praktikum von Herrn Deda finanziert“, betonte Schulleiterin Petra Peifer. Dank Deda am Keyboard und Percussionist Amby Schillo hatten die Grundschüler schon mal den perfekten Sound. In Kombination mit einem richtig guten Stück inklusive einer Hand voll Ohrwürmer und jungen Akteuren, die viel geübt und mit ihren Eltern viel Herzblut ins Projekt gesteckt haben, gab das ein Kindermusical vom Feinsten.

Dabei beginnt die Geschichte ziemlich übel: Seit Wochen herrscht Trockenheit in der Savanne. Alle Tiere – Giraffen, Elefanten, Vögel und Zebras, schön geschminkt und in tollen Kostümen – leiden unter Durst, weil es einfach nicht regnen will. Und weil ihnen so langsam die Optionen ausgehen, hören sie trotz der in letzter Zeit etwas seltsamen Ratschläge – siehe oben – doch wieder auf das Orakel in Gestalt eines alten Stiefels. Das rät: „Graben.“ Nein, nicht das eigene Grab, sondern einen Brunnen. Tschipo (Martina Devcic), der Flöte spielende Buschhase, will sich seine Musikerhände nicht ruinieren und verweigert die Mitarbeit. Woraufhin ihm King George (Anne-Sophie Müller) nach dem Aufspüren der Wasserader seine Ration verweigert. Aber das kostbare Nass verschwindet wieder. Woran die Gespenster der Nacht schuld sind. Flötenkünstler Tschipo soll das Problem lösen für etwas Wasser. Tatsächlich gelingt ihm das – dank der Musik, welche die unsägliche Langeweile der Geister vertreibt. Und die Moral von der Geschicht'? Kein Leben ohne Künstler, hier und überall.

Am Ende gab es drei Zugaben, darunter auch das wunderbare „Ngiyabonga Nkosi“ (Halleluja), bei dem alle Kindergartenkinder und Schüler auf den Kirchenbänken begeistert mitklatschten, unter ihnen der Hausherr, Pfarrer Bertram Weber. Wer Lust auf einen kurzfristigen Afrikatrip hat, sollte sich die letzte Vorstellung am heutigen Freitagabend nicht entgehen lassen. Beginn ist um 18 Uhr.

Zum Thema:
Hintergrund Das Musical „Kwela, Kwela“ stammt aus der Feder von Andreas Schmittberger. Laut Wikipedia handelt es sich bei Kwela, auch Pennywhistle-Jive genannt, um die Bezeichnung einer jazzorientierten, südafrikanischen Musik aus den 1950er Jahren. Charakteristisch ist die Verwendung der Blechflöte (Pennywhistle) als Melodieinstrument. Im Stück spielten Laura Spaniol, Dennis und Jennifer Bystron, Martina Devcic und Anna-Sophie Müller auf der Flöte.

Quelle: Saarbrücker Zeitung, Ausgabe: 08.07.2016