Grenzenloses Spielvergnügen für alle
Wellesweiler Schulen setzen auf die Kraft des Sports
Seit einiger Zeit nutzen die Alex-Deutsch-Gemeinschaftsschule und die angrenzende Grundschule Wellesweiler jede Möglichkeit, um die kürzlich begonnene Zusammenarbeit mithilfe gemeinsamer Aktionen weiter auszubauen. Kurz vor den Halbjahreszeugnissen stand ein Spieltag aller vierten und fünften Klassen in der großen Sporthalle auf dem Programm.
Die Idee zu der nicht alltäglichen Maßnahme lieferte die Überlegung, dass der Schulsport aufgrund des weltweit verbreiteten Fair-Play-Gedankens und der eher untergeordneten Bedeutung sprachlicher Verständigungsnotwendigkeit eine hervorragende Gelegenheit bietet, ethnologische, kulturelle und religiöse Unterschiede schon im frühen Alter zu überwinden und Vorurteile abzubauen.
„Spielen ohne Grenzen“ lautete daher das Motto, das sich nicht allein auf den Abbau der einen oder anderen Hürde im nachbarschaftlichen Umgang der beiden Schulgemeinschaften beziehen sollte, sondern mehr noch auf den unbeschwerten Umgang aller Kindern untereinander, und zwar völlig ungeachtet ihrer jeweiligen Herkunft und weltanschaulichen Prägung. „Mindestens die Hälfte der 96 beteiligten Schüler hat einen mehr oder weniger starken Migrationshintergrund, während insgesamt 12 Kinder über keine bzw. nur geringe Deutschkenntnisse verfügen und teils eine dramatische Flucht mit traumatischen Folgeerscheinungen hinter sich bringen mussten“, brachten Sport-Fachleiterin Uschi Müller und ihr Team im Vorfeld der Maßnahme in Erfahrung. Die gesetzten Ziele waren am Ende erreicht, denn sowohl die Auswahl der Spiele als auch der überwiegende Wettkampf-Charakter zauberten zumindest für eine geraume Weile unbeschwertes Lachen in das eine oder andere sorgenvolle Kindergesicht zurück. Besonders viel Begeisterung trat beim Tauziehen auf, denn dort galt es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und alle Kräfte zum Vorteil des eigenen Teams wirkungsvoll zu bündeln. In einem weiteren Wettbewerb frönten die Kinder dem nach wie vor sehr beliebten Völkerballspiel, das seinem Namen diesmal besondere Ehre machte: Rund zehn Nationalitäten kämpften harmonisch vereint und mit großer Leidenschaft um den Erfolg ihres jeweiligen Teams. Keinerlei Ressentiments auch beim abschließenden Kicken. „Rassistische Tendenzen im Fußball sind rückläufig, gewiss eine Folge engagierter Präventionsarbeit in den nationalen Fachverbänden“, wie es der Sportlehrer, Fußballexperte und Bayernfan Erik Hoffritz auf den Punkt brachte. „Eine gelungene Veranstaltung“, freuten sich am Ende die Grundschulrektorin Petra Peifer und ihre Amtskollegin Stephanie Urschel von der Alex-Deutsch-Schule.
Die sportlich punktgenaue Vorlage nährt jetzt an beiden Einrichtungen die Überzeugung, dass auch dem gemeinsamen Frühlings-Willkommensfest am 18. März ein guter Erfolg beschieden sein wird.
Quelle: Es Heftche, Ausgabe: März 2016